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Ängstliche Katze eingewöhnen

Aktualisiert: 6. Apr. 2023

Katzen brauchen oft Zeit, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Wenn du eine neue Katze nach Hause bringen, solltest du daran denken, dass sie Zeit und Unterstützung braucht, um sich in ihrer neuen Umgebung wohlzufühlen. Manche Katzen sind besonders ängstlich und brauchen besonders viel deiner Aufmerksamkeit. Hier erfährst du, wie du eine ängstliche Katze eingewöhnst.




Vorbereitung: Eine ängstliche Katze zieht ein

"Kaufe" wortwörtlich niemals die Katze im Sack! Wenn du dir eine Katze holst, solltest du ihren Charakter immer berücksichtigen. Katzen haben ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften und vor allem ältere Katzen und Katzen aus dem Tierheim haben auch ihre persönliche Geschichte, die sie geprägt hat.


Wenn du dich für eine Katze entscheidest oder entschieden hast, frage den Vorbesitzer oder das Tierheim unbedingt, wie der Charakter deiner Katze ist. Entscheidest du dich nämlich für ein besonders ängstliches Kätzchen oder Katze, gibt es in der Vorbereitung bereits einiges zu beachten.


Besonders wenn deine Katze ängstlich ist, fällt es ihr sehr schwer, sich an eine neue Umgebung und an neue Menschen zu gewöhnen. Diese Punkte solltest du beachten, bevor eine ängstliche Katze bei dir einzieht:

  • Gehe sie so oft wie möglich besuchen

  • Lasse deine Transportbox dort, damit sie sich daran gewöhnen kann

  • Kaufe ihr Lieblingsspielzeug oder frag, ob du es sogar mitnehmen darfst

  • Kaufe das gleiche Katzenstreu

  • Kaufe ihr gewohntes Futter (eine Futterumstellung sollte erst später und Schritt für Schritt passieren)

  • Frage, ob du eine Decke mit dem gewohnten Geruch mitnehmen darfst

  • Nimm dir in den ersten Tagen Urlaub

  • Bringe sie auf direktem Weg zu dir nach Hause

Sollte deine Katze bereits bei dir wohnen, kannst du vielleicht nachträglich bei dem Vorbesitzer oder Tierheim nach einer Decke, Spielzeug etc. fragen, um es deiner Katze zu geben.


Ängstliche Katze eingewöhnen: Die Basics

Alles zum Thema Eingewöhnung einer Katze findest du in diesem Blog. Hier findest du alles, was du bei einer ängstlichen Katze besonders berücksichtigen solltest:


Der Ruheraum

Stelle deiner Katze einen kleinen, ruhigen Platz zur Verfügung, an dem sie sich eingewöhnen kann, z. B. ein Gästezimmer oder ein Badezimmer. Im Idealfall verfügt der Raum über Fenster für natürliches Licht. So kann deine Katze ihr natürliches Verhalten ausleben, während sie sich in dem Raum aufhält. Das ist besonders wichtig, wenn deine Katze besonders ängstlich ist!


Stelle dabei sicher, dass deine Katze jederzeit Zugang zu Wasser und einem Katzenklo hat. Verteile Katzenspielzeug im Zimmer, am besten das Spielzeug, das deine Katze schon kennt und mag.


Biete deiner neuen Katze einen gemütlichen Platz zum Verstecken. Das kann ein geschlossenes Katzenbett sein, ein Karton mit einer Öffnung an der Seite, in den du eine Decke legst, die du von dem Zuhause deiner Katze mitgenommen hast oder ein Regal mit Bettzeug auf einem der höheren Fächer und einem Handtuch oder einer Decke, denn die meisten Katzen fühlen sich sicher, wenn sie auf einer erhöhten Fläche schlafen.


Futter-Ãœberwachung

Überwache den Appetit deiner neuen Katze, indem du das Trockenfutter abmisst, das du ihr gibst. In den ersten Wochen ist die Überwachung wichtig, damit du weißt, wie viel deine Katze täglich frisst oder ob sie nicht frisst. Wenn eine Katze länger als zwei Tage nicht frisst, kann das gefährlich sein und du solltest einen Tierarzt konsultieren. Am besten du lässt dich zuerst nur telefonisch beraten, damit deine Katze nicht dem Stress ausgesetzt ist, die Wohnung wieder verlassen zu müssen.


Wenn deine Katze sehr ängstlich ist, biete ihr mehrmals am Tag Nassfutter und Leckerlis an und bleibe im Zimmer, während sie frisst. Dabei aber unbedingt Abstand halten und auf keinen Fall berühren (!!). Beim Fressen sind Katzen verletzlich und lassen es nicht gern zu, gestreichelt zu werden. Beobachte sie einfach aus der Ferne (kein Starren), um ihr zu beweisen, dass sie neben dir fressen kann ohne Angst haben zu müssen. So baust du eine Bindung auf und hilfst deiner Katze, dir zu vertrauen.


Was aber, wenn sie nicht aus ihrem Versteck kommt? Am Anfang ist es vielleicht am besten, wenn du deiner Katze in ihrem Versteck mit dem Löffel fütterst. Wenn sie nicht vom Löffel fressen will, lege das Futter so nah wie möglich an die Katze heran und setzen Sie sich einfach an den entferntesten Punkt im Raum. Besonders gut eignen sich dafür Liquid Snacks.


Wenn du das Futter ein wenig erwärmst, kann das den Appetit einer Katze anregen, die sonst in deiner Gegenwart nicht frisst. Wenn sie sich wohler fühlt, kannst du etwas näher herantreten und sie mit der Hand füttern und dann dazu übergehen, ihr das Futter auf einem Teller zu geben und sie zum Fressen aus ihrem Versteck zu locken.


Vorsichtiges Spielen

Lade deine Katze zum Spielen ein. Du wirst überrascht sein, wie viele verschlossene, ängstliche Katzen zum Leben erwachen, wenn man sie zum Spielen auffordert. Interaktives Spielzeug ist eine gute Möglichkeit, eine Bindung zu deiner neuen Katze aufzubauen und ihr zu helfen, sich wohler zu fühlen. Spielzeug mit einem Stab ist die beste Wahl. Wackele mit dem Spielzeug auf dem Boden oder vor dem Unterschlupf deiner Katze hin und her.


Gewöhne die Katze an dich

Verbringe jeden Tag Zeit mit deiner Katze. Es gibt keine magische Zeitspanne, die bei jeder Katze funktioniert. Du kannst dich entweder eine längere Zeit im Zimmer aufhalten oder mehrere kürzere Besuche einplanen. Achte darauf, leise zu sprechen und sich langsam zu bewegen, wenn du den Raum betrittst. Langsames Blinzeln, auch "Katzenküsse" genannt, hilft manchen Katzen, sich zu beruhigen, und vielleicht blinzelt deine Katze sogar zurück.


KEINE Bestrafungen

Tadel oder andere Formen der Bestrafung setzen die Katze nur noch mehr unter Stress und führen dazu, dass sie dir gegenüber noch misstrauischer wird, was jede Chance auf den Aufbau einer dauerhaften, liebevollen Beziehung zunichtemacht.


Wie verhält sich eine ängstliche Katze?

Durch die Körpersprache deiner Katze kannst du erkennen, ob sie gerade Angst hat. Anzeichen für Angst sind:

  • geduckte Körperhaltung (nah am Boden)

  • Verstecken

  • Weglaufen

  • weite Pupillen

  • eingezogener Kopf

  • eingezogener Schwanz

  • struppiges Fell

  • erhöhter Herzschlag

  • Zittern

  • eine schnellere Atemfrequenz (Hecheln)

  • verstärkter Speichelfluss

  • erhöhte Temperatur

  • Katzenbuckel

  • erstarren oder sich klein machen, indem sie sich auf dem Boden zusammenkauern und den Kopf senken

  • Schnelles Bewegen der Ohren (wenn sie versuchen zu lauschen) oder Anlegen der Ohren an den Kopf

  • Fauchen oder Spucken

  • Kratzen oder Beißen

  • Sie verrichtet ihr Geschäft außerhalb der Katzentoilette

Du solltest in einer solchen Situation unbedingt Abstand halten oder den Raum verlassen, um sie nicht zu sehr zu stressen. Sollte sich an dem Verhalten nichts ändern, bleibe ab und zu im Raum mit dem größtmöglichen Abstand, um die Katze an deine Präsenz zu gewöhnen, ohne aufdringlich zu sein. Starre sie niemals an. Die Katze ist ein Jäger und könnte das als möglichen Angriffsversuch von dir werten. Sollte sie Fauchen oder einen Katzenbuckel machen, verlasse den Raum sofort. Wahrscheinlich hast du eine Grenze überschritten.



Wie kann ich eine ängstliche Katze beruhigen?

Wenn du siehst, dass deine Katze gestresst ist, solltest du dafür sorgen, dass sie einen ruhigen, sicheren Platz im Haus oder im Garten hat, an den sie sich zurückziehen kann.

Verbringe etwas Zeit damit, mit deiner Katze zu spielen, vor allem, wenn der Zugang nach draußen eingeschränkt ist. Futterspielzeug ist eine gute Möglichkeit, sie geistig und körperlich zu stimulieren.


Sorge dafür, dass die Katze ihren eigenen Raum hat. Eines der wichtigsten Dinge für viele Katzen ist es, einen eigenen Raum zu haben, in dem sie sich verstecken können, wenn sie Angst haben. Warum nicht eine Höhle bauen, wenn sie sich gerne unter oder hinter Möbeln versteckt? Oder denke darüber nach, ein kuscheliges Bett für sie auf einem Schrank zu bauen oder ein Regal aufzustellen, auf dem sie sitzen können, wenn sie es lieber hoch oben haben.


Vermeide oder reduziere die Dinge, die sie ängstigen. Wenn es möglich ist, die Ursache der Angst zu vermeiden oder zu verringern, kann dies oft dazu beitragen, dass die Angst nicht noch größer wird. Vermeide laute Geräusche, offene Fenster (bei Straßen in der Nähe) oder Besuch so gut es geht. Kurz gesagt alles, was deiner Katze Angst macht.


Gib ihr Raum. Manche Katzen wollen bei dir sein, wenn sie Angst haben, während andere sich lieber verstecken oder allein gelassen werden. Es ist immer am besten, die Entscheidung deiner Katze zu respektieren und sie nicht zu zwingen, zu dir zu kommen, wenn sie Angst hat - das könnte ihre Angst noch verstärken.


Ziehe die Vorhänge zu und versuchen, leise Musik oder den Fernseher laufen zu lassen. Katzen haben ein sehr empfindliches Gehör und können es als stressig empfinden, wenn draußen seltsame Dinge passieren (wie Gewitter oder Feuerwerk). Wenn du bemerkst, dass deine Katze ängstlich ist, versuche, die Vorhänge zuzuziehen und Musik oder den Fernseher einzuschalten, damit sie sich an einem sicheren und gemütlichen Ort entspannen kann, besonders wenn deine Katze Angst vor Dingen hat, die du nicht kontrollieren kannst, oder vor lauten Geräuschen von draußen.


Bleibe immer ruhig. Katzen nehmen oft wahr, wenn du Angst hast oder gestresst bist, daher ist es sehr wichtig, dass du versuchst, ruhig zu bleiben. Wenn deine Katze Anzeichen von Stress zeigt, hilft es ihr, wenn du ruhig bleibst.


Versuche, dich an eine Routine zu halten. Ängstliche Katzen lieben Routine, da sie so vorhersehen können, was als Nächstes passieren wird. Füttere deine Katze jeden Tag zu den selben Zeiten und versuche auch deine "Besuchzeiten" in ihrem Zimmer regelmäßig zu planen. Du kannst auch jeden Tag eine besondere Zeit einplanen, in der du mit deiner Katze spielst, damit sie weiß, wann sie deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat.


Führe neue Dinge langsam ein. Manchmal können Veränderungen deine Katze erschrecken, vor allem, wenn sie nicht darauf vorbereitet ist und etwas Neues in ihrem Zuhause vorfindet, von dem sie sich nicht lösen kann. Katzen sehen sich gerne Dinge an, beschnuppern sie oder erkunden sie. Wenn möglich, solltest du sie am Anfang beaufsichtigen lassen, damit sie sich auf sichere Weise an neue Anblicke, Geräusche und Gerüche gewöhnen kann.


Kontaktieren einen Tierarzt und/oder einen anerkannten Verhaltenstherapeuten. Ich empfehle dir trotz allem in diese besonderen Situation, dich so bald wie möglich an deinen Tierarzt oder einen Experten zu wenden, wenn deine Katze Angst hat oder ängstlich ist, denn Ängste werden mit der Zeit immer schlimmer. Dies ist nicht nur für deine Katze sehr belastend, sondern führt auch dazu, dass ihr Verhalten immer extremer wird.






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